Geschichte
Wir sind der erste Pakistanische Verein in der Schweiz, der sich für die Menschenrechte von Christen in Pakistan einsetzt. Angefangen haben wir mit einer Kundgebung. Damals dachten wir, es würde nur eine kleine Kundgebung sein, nur für die Schweiz. Aber zu unserer Überraschung hatte die kleine Kundgebung grosse Wirkung; erstens auf die Pakistanische Botschaft in der Schweiz und dann auch auf Pakistan und vor allem auf die Pakistanischen Christen weltweit.
Die Vorbereitung der Kundgebung war schwierig. Denn die Pakistanische Botschaft hat panisch darauf reagiert. Dazu hatten auch die meisten Pakistanischen Christen in der Schweiz grosse Angst vor Pakistan. Darum hat man auch immer wieder versucht, uns zu verbieten mit der Planung unserer Kundgebung weiter zu machen. Auch wollte man uns hindern, etwas gegen das Blasphemie-Gesetz zu sagen. Aber wir haben es nicht lassen können. Wir haben sogar während der Kundgebung die Geschichte von ASIA BIBI und die von SAWAN MASIHI erzählt. Die waren beide auch Opfer vom Blasphemie-Gesetz und deswegen in der Todeszelle. Heute sind Gott sei Dank beide frei.
Ein paar Tage nach der Kundgebung haben Pakistanische Christen weltweit sehr positiv reagiert. Es war für sie auch etwas Neues, dass eine Pakistanische Frau sich traut über ein Thema zu sprechen, worüber bis jetzt nur selten gesprochen worden ist. In Pakistan waren deswegen zwei Minister umgebracht worden, nur weil sie sich öffentlich gegen die Blasphemie-Gesetze geäussert hatten.
Obwohl fast alle Pakistanischen Berühmtheiten sich bei uns für diese Aktion bedankt haben, haben sie gleichzeitig uns auch immer wieder verboten gegen die Blasphemie-Gesetze zu reden. Hauptsächlich weil sie sich sorgen um unsere Familien gemacht haben. Wir mussten uns aber gegen die Blasphemie-Gesetze wehren, nicht nur weil das uns so beschäftigt hat, sondern gerade weil unsere Familien in Pakistan uns sehr viel Mut dazu gemacht hatten.
Einen Monat nach der Kundgebung haben wir mit Empfehlung von jemandem, der zur Zeit bei Open Doors arbeitet, unseren Verein gegründet. Er hat uns auch geholfen, die Statuten zu schreiben. Wir sind immer noch in Kontakt mit ihm und holen uns ab und zu Ratschläge von ihm.
Der Name von unserem Verein ist „MASIHI.overseas„. Masihi kommt aus dem Wort Masiha und bedeutet Christen. Wir haben zu dritt zusammen gebetet, bevor wir uns für einen Namen entschieden haben. Am Schluss sind wir alle auf diesen Namen gekommen. Wir wollten alle einen einfachen Namen, aber bald merkten wir, dass es auch ein sehr starker Name war. Schon von Anfang an, als wir noch nicht viel öffentlich geleistet hatten, reagierten die Leute sehr gut auf diesen Namen. In den letzten zwei Jahren haben wir auch einiges gemacht. Als erstes sind wir eine starke Stimme von Pakistanischen Christen in der Schweiz geworden. Wir haben nicht nur selber Kundgebungen organisiert, sondern sind auch an alle Kundgebungen und Mahnwachen gegangen, die durch andere organisiert worden sind.
In der Schweiz setzen wir uns auch für die Integration von Pakistanern ein. Jeden ersten Samstag im Monat organisieren wir einen Pakistanischen Gebetsabend. Wir laden dann Pakistanische Christen auch für den Sonntag in einen Schweizerischen Gottesdienst ein. Bis jetzt hat es bei einer Frau geklappt, die schon seit über zwanzig Jahren in Uster lebt. Sie ist in Pakistan auch schon christlich aufgewachsen. Aber in der Schweiz ging sie bis dahin nicht in eine Gemeinde und schon gar nicht regelmässig. Es hat fast ein Jahr gebraucht, sie davon zu überzeugen, dass es gut wäre in eine Schweizerische Gemeinde zu gehen. Seit September 2020 hat sie angefangen in die Freie Kirche Uster zu gehen mit ihrem siebenjährigen Sohn. Es gibt noch viele Pakistanische Christen in der Schweiz, die nicht in eine Gemeinde gehen. Wir setzen uns auch für sie ein, dass sie auch ein Zuhause in einer Schweizerischen Gemeinde finden können.
In Pakistan machen wir eher praktische Arbeit, wie zum Beispiel während des Lockdowns an 1,280 christlichen Familien Lebensmittel verteilen.
Gerne würden wir noch viel mehr machen. Mit Ihrer Hilfe ist es möglich. Christen in Pakistan werden nach wie vor extrem diskriminiert durch radikale Moslems. Sogar islamische Hilfswerke, die sich eigentlich offiziell für die Armen einsetzen, sagen es laut und klar, dass sie niemals einem Christen helfen würden! Während des ersten Lockdowns hatten sogar einige von diesen Hilfswerken auch im Fernsehen gesagt, dass wenn ein Christ ihre Hilfe empfangen möchte, muss er Moslem werden. Die Christen haben sich deswegen sehr aufgeregt. Aber die Regierung hat überhaupt nicht reagiert. Solche Nachrichten aus Pakistan machen uns sehr traurig. Darum wollen wir unseren Glaubensgeschwistern helfen.
Wir geben ihnen aber nicht nur Nahrung für ihren Körper; nein! Wir stärken sie auch geistlich. Anfang November 2020 haben wir einen sechsmonatigen Kurs organisiert, in welchem wir 100 Jugendliche, Mädchen und Jungs, zu Sonntagsschulleitern ausgebildet haben. In diesem Kurs lernten die Teilnehmer nicht nur eine Sonntagsschule zu leiten, sondern es gab auch wöchentlichen Gesangsunterricht. Ab März sind zusätzliche Leiterschaftsseminare geplant. Alle diese Events wurden organisiert, damit die Leiter später selbständig arbeiten können.
All das kostet sehr viel, ist aber auch wertvoll. Wir haben grosse Freude daran. Das Einzige, was wir brauchen, sind bessere finanzielle Resourcen. Wir wären froh, wenn Sie uns in Zukunft regelmässig unterstützen könnten.
Nun freue ich mich schon jetzt auf den Tag, wenn wir in Ihre Gemeinde kommen dürfen. Bis dahin wünsche ich Ihnen eine schöne Zeit.
Zertifikate Sontagsschulleiter
Am 26.6.21 hat die ‘Certificate Ceremony’ für Jugendliche stattgefunden, die den oben erwähnten Sonntagsschulleiter-Kurs gemacht und abgeschlossen haben. Wir haben ihnen nicht nur die Zertifikate überreicht, sondern auch Kinderbibeln geschenkt, mit welchen sie das Gelernte weiter üben können.
Damit sie am Ball bleiben müssen sie weiter begleitet werden. Dazu planen wir ein 6-monatiges Leiterschaftsseminar (wie oben erwähnt) unter der Leitung von einem indischen Pastor.
Wir würden uns über weitere Unterstützung von Ihnen sehr freuen.